DIE DIGITALISIERUNG DER ARBEITSWELT
Auf dieser Seite finden Sie die Ergebnisse unseres Werkstattgesprächs „Die Digitalisierung der Arbeitswelt“, das am 7. Juni 2016 im Rahmen des 15-jährigen Jubiläums der IBA in Petite Rosselle stattfand. Die Vorträge und Diskussionen des Werkstattgesprächs wurden verschriftlicht und als Schwerpunktthema im Rahmen unseres alle zwei Jahre erscheinenden Berichts zur Arbeitsmarktsituation in der Großregion veröffentlicht.
Die Kernaussagen der Studien finden Sie untenstehend, außerdem können Sie den kompletten Text als pdf downloaden.
Die Digitalisierung unserer Wirtschaft: Technik und Nutzer zusammenbringen (Catherine Filpa)
Die digitale Revolution hat unser Berufs- und Privatleben komplett umgekrempelt. Wie sie sich auf bestehende und zukünftige Arbeitsplätze auswirkt und ob Menschen demnächst an vielen Stellen durch Roboter ersetzt werden, wird zurzeit heiß diskutiert. Die Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Kompetenzen lassen sich auf drei Ebenen beobachten:
- Grundlagen- und angewandte Forschung in Natur-, Technik- und Sozialwissenschaften
- die Digitalbranche selbst
- Endnutzer wie private Verbraucher, produzierendes Gewerbe und öffentliche Hand. Fast alle Arbeitsplätze im öffentlichen und privaten Sektor werden von der zunehmenden Integration digitaler Techniken betroffen sein.
Digitalisierung der Wirtschaft und Entwicklung der Beschäftigung (Jean-Claude Chalon)
Das FOREM, die öffentliche Arbeitsverwaltung der Wallonie, führt zurzeit eine umfangreiche Expertenbefragung zu neu aufkommenden und sich verändernden Berufen durch. Dabei werden Entwicklungsszenarien für die in Zukunft erforderlichen Kompetenzen entwickelt. Außerdem wurden strategische Aktionsbereiche für intelligente Spezialisierung definiert.
Erwartet wird eine Hybridisierung vieler Berufe und ein stark steigender Qualifikationsbedarf. Hinzu kommt eine Reihe von neuen Berufen.
Arbeitsangebot und -nachfrage: Matching in Zeiten der digitalisierten Arbeitswelt (Frédéric Pelletier)
Arbeitssuchende und Recruiter passen ihre Strategien den zunehmend verfügbaren Möglichkeiten des E-Recruiting wie Jobbörsen, soziale Netzwerke usw. an. Bei der französischen Arbeitsverwaltung erfolgt die Arbeitslosmeldung nunmehr ausschließlich online. Trotzdem bleibt die Arbeit des Beraters weiter von zentraler Bedeutung.
(Digitalisierte) Arbeit in Industrie 4.0 (Matthias Hoffmann)
BEST e.V., die saarländische Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung, führte kürzlich eine Studie bei den Betriebsräten saarländischer Industrieunternehmen zum Umsetzungsgrad von „Industrie 4.0“ durch.
Trotz grundsätzlicher Bekanntheit des Begriffs „Industrie 4.0“ ist das Konzept in der Fläche bei vielen Unternehmen noch nicht wirklich umgesetzt. Daraus ergibt sich für die Betriebsräte ein Handlungsbedarf, den derzeitigen Gestaltungsspielraum wahrzunehmen, z. B. in den Bereichen Qualifizierung, Arbeits- und Gesundheitsschutz, im Datenschutz sowie in der Partizipation der Beschäftigten.
Wie beeinflusst die Digitalisierung die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten?
In dieser Arbeitsgruppe wurden die folgenden Themen erörtert:
- Arbeitsorganisation im Zeitalter von Big Data
- Weiterentwicklung des rechtlichen Rahmens
- Herausforderungen des Human Resource Management: Schulung, (Be)Förderung, Motivation
- Verschwinden der Raum-Zeit-Grenzen
- Auswirkungen der Digitalisierung jenseits der technischen Dimension
Wie begleitet bzw. fördert die Politik die Digitalisierung der Arbeitswelt?
In dieser Arbeitsgruppe wurden die folgenden Themen erörtert:
- Heterogenität der Lage in den einzelnen Teilregionen der Großregion
- Maßgebliche Veränderungen, vor denen die Arbeitswelt steht
- Ausweitung der Gestaltungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer
Wie ändern sich Aus- und Weiterbildungsbedarfe im Zuge der Digitalisierung?
In dieser Arbeitsgruppe wurden die folgenden Themen erörtert:
- Aufwendige Einschätzung des Bedarfs
- Hohe Investitionskosten für die Weiterbildung
- Rolle des E-Learning in der Weiterbildung
- Wissenstransfer von der Forschung in die Weiterbildung