2023 haben in der Großregion 6,9 % der Arbeitnehmer einen befristeten Vertrag.
Mit einem Anteil von 6,9% der Arbeitnehmer mit einem befristeten Arbeitsvertrag liegt die Großregion weit unter dem Durchschnitt der EU-27 (13,4%, d.h. eine Differenz von 6,5 Prozentpunkten). Unter den großregionalen Teilregionen verzeichnete Luxemburg 2023 den höchsten Anteil an Arbeitnehmern mit befristetem Vertrag (7,4 % aller Beschäftigten), gefolgt von Rheinland-Pfalz (7,2 %) und das Saarland (6,4 %). Den niedrigsten Wert verzeichnet 2023 die Wallonie mit 5,6 Prozent.
Der stärkste Rückgang der Zahl der befristeten Verträge in den letzten fünf Jahren (2018-2023) ist in Luxemburg zu verzeichnen (-2,3 Pp), gefolgt vom Saarland (-1,9 Pp) und der Wallonie mit -1,4 Pp. In der Großregion ist im gleichen Zeitraum ein Rückgang um 1 Pp zu verzeichnen.
Die Unterscheidung nach Geschlecht zeigt, dass Frauen in den meisten Teilregionen häufiger befristete Arbeitsverträge haben. Dies ist insbesondere in Lothringen und Wallonien der Fall, wo die Unterschiede zwischen Männern und Frauen 2,8 bzw. 2,7 Pp. betragen. Im Saarland hingegen ist die Quote der Frauen etwas niedriger als die der Männer (+0,6 Pp).
* Lothringen 2021 **GR.Region 2023 mit Werten für Lothringen 2021
Anteil der befristeten Beschäftigten an der Arbeitnehmerbeschäftigung (Wohnortkonzept), ohne Auszubildende, 2023 in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Saarland, Rheinland-Pfalz: Mikrozensus; Luxembourg: Eurostat – LFS; Wallonie: Statbel; Lorraine: INSEE;
Von allen befristeten Verträgen wurden in der Großregion 2023 fast ein Fünftel mit jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren abgeschlossen, obwohl diese nur 6,6 % der Arbeitnehmer ausmachen. Allerdings ist ihr Anteil seit 2018 sowohl auf großregionaler Ebene (-2,2 Pp) als auch in fast allen Teilregionen rückläufig (bis auf die Wallonie). Der Anteil der jungen Menschen an der Arbeitnehmerschaft insgesamt ist in diesem Zeitraum stabil geblieben.
* Lothringen 2021 **GR.Region 2023 mit Werten für Lothringen 2021
Anteil der Jugendlichen (15-24 Jahre) an der befristeten Beschäftigung und an der Arbeitnehmerbeschäftigung insgesamt 2023 in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Saarland, Rheinland-Pfalz: Mikrozensus; Luxembourg: Eurostat – LFS; Wallonie: Statbel; Lorraine: INSEE;
Im Jahr 2023 arbeiten mehr als ein Viertel (26,8 %) aller Beschäftigten in der Großregion in Teilzeit – deutlich mehr als im Durchschnitt der Europäischen Union (18,74 %). Der Anteil ist auf Ebene der Großregion seit 2013 um 1,2 Prozentpunkte angestiegen und damit deutlich schneller als auf der EU-Ebene, wo sogar ein Rückgang zu verzeichnen ist (-0,6 Pp).
Im interregionalen Vergleich weisen die deutschen Regionen hohe Teilzeitquoten auf: 30,5 % der Beschäftigungsverhältnisse im Saarland und 32,0 % in Rheinland-Pfalz. Dahingegen verzeichnen Lothringen (21,4 %), aber vor allem Luxemburg (18,8 %) wesentlich niedrigere Werte. Auf regionaler Ebene ist seit 2013 ein Anstieg der Teilzeitverträge zu verzeichnen, insbesondere in den deutschen Teilregionen (+2,9 Pp. im Saarland und +3,4 Pp. in Rheinland-Pfalz). Interessant ist, dass diese Zunahmen in sehr ähnlichen Proportionen von Männern und Frauen getragen werden. Im Gegensatz dazu steigen in Lothringen, Wallonien und Luxemburg die Quoten für Männer und sinken für Frauen, insbesondere in Wallonien und Luxemburg (-6,3 Pp für beide Teilregionen). Auf großregionaler Ebene ist in den letzten zehn Jahren ein Anstieg der befristeten Arbeitsverträge zu beobachten, der hauptsächlich von Männern getragen wird (+2,6 Pp. gegenüber -1,2 Pp. bei den Frauen).
Anteil der Teilzeitbeschäftigten an der Gesamtbeschäftigung (Wohnortkonzept) 2023 in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Eurostat – LFS
Anteil der Frauen an der Teilzeitbeschäftigten in den Teilregionen in 2013 und 2023, in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Eurostat – LFS
Verglichen mit der befristeten Beschäftigung ist die Leiharbeit in der Wirtschaft nur von geringer Bedeutung. So beträgt ihr Anteil an der Arbeitnehmerbeschäftigung in der Großregion 2022 2,2 Prozent. Zeitarbeit ist für die Unternehmen jedoch ein Mittel, schnell auf kurzfristige Arbeitskräftebedürfnisse einzugehen und somit Flexibilität zu erlangen. Auch wird die Leiharbeitsbranche häufig als eine Art Konjunkturbarometer gesehen. Aufgrund der temporären Art ihrer Verträge werden Leiharbeiter von den Unternehmen in Krisenzeiten zuerst entlassen – ein Rückgang bei der Leiharbeitsbeschäftigung kann daher im Allgemeinen auf eine schwierige, wirtschaftliche Lage hinweisen.
Im Jahr 2020 beobachten wir im Kontext der Gesundheitskrise ein Rückgang der Leiharbeit in allen Teilregionen der Großregion zu beobachten (-17,3 %, d.h. 18.900 Personen weniger als 2019), was eine merkliche Abschwächung der Wirtschaft widerspiegelt. Dieser Einbruch war in Luxemburg besonders ausgeprägt (Rückgang der Zahl der Leiharbeitnehmer um 65,8 %).
Im Jahr 2021 ist der Anstieg der Leiharbeitnehmerzahlen in der Großregion (+10,6 %) ein Indiz für die deutliche Erholung der Wirtschaftstätigkeit. So erreichte die Anzahl der Leiharbeiter in Luxemburg fast wieder das Vorkrisenniveau. Lediglich die Wallonie verzeichnet 2021 im Vergleich zu 2020 einen Rückgang der Zahl der Leiharbeitnehmer, der im Übrigen stärker ausfällt als zwischen 2019 und 2020 (-12,8 % bzw. -5,9 %). Die 2021 zu beobachtende Verbesserung setzt sich 2022 mit einem Zuwachs von fast 3.100 zusätzlichen Leiharbeitnehmern auf der Ebene der Großregion fort. Im Jahr 2023 hingegen verschlechtert sich die Situation sowohl auf Ebene des Kooperationsraums (-11,3 % bzw. rund 11.600 Leiharbeitnehmer) als auch in allen Teilregionen. Die stärksten Rückgänge sind in der Wallonie (-29,4 %) und in Luxemburg (-10,3 %) zu verzeichnen. Alle anderen Teilregionen verzeichneten Entwicklungen von weniger als -7 %.
Anteil der Leiharbeiter an der Arbeitnehmerbeschäftigung insgesamt (Arbeitsort) zwischen 2013 und 2023, in %
Berechnungen IBA·OIE | Quellen: Wallonie: Direction générale Statistique - Statistics Belgium; Saarland, Rheinland-Pfalz: Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Lorraine: DIRECCTE, ab 2018: Dares (exploitation des déclarations sociales nominatives (DSN) et des fichiers Pôle emploi des déclarations mensuelles des agences d'intérim); Luxembourg: IGSS.