46% der Lothringer, die nach Deutschland pendeln, sind 50 Jahre oder älter
Die grenzüberschreitende Arbeit betrifft hauptsächlich Menschen in der Mitte ihrer Berufslauf-bahn: Die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen macht in 2019, 59% der Grenzgänger aus Lothringen aus, während diese Altersgruppe nur 49% der lothringischen Nicht-Grenzgänger betrifft. Als Ergebnis der Überrepräsentation dieser mittleren Altersgruppe ist zu beobachten, dass der Anteil von Grenzgängern, die in einer Partnerschaft leben, im Vergleich zu den in Lothringen beschäftigten Arbeitnehmern höher ist (71,9% bzw. 67,1%).
Auch die Grenzgänger bleiben vom Phänomen der Alterung nicht verschont: Zwischen 2013 und 2019 stieg der Anteil der über 50-Jährigen um 4,6 Prozentpunkte auf 23,9%. Laut INSEE-Daten ist der Anteil der 50-Jährigen Lothringer, die in den deutschen Teilregionen arbeiten, im Jahr 2019 am höchsten (44,5%). Diese Situation ist typisch für einen nach wie vor stark auf industrielle Tätigkeiten ausgerichteten Produktionsapparat, in dem wenig junge Menschen eingestellt werden, was zur Verjüngung der Belegschaft beitragen würde. Im Einzelnen sind 44,6 bzw. 44,5% der lothringischen Grenzgänger, die nach Rheinland-Pfalz bzw. ins Saarland pendeln, älter als 50 Jahre alt. Zum Vergleich: diese Altersgruppe betrifft 26,8% der in die Wallonie pendelnden Lothringer, 19,5% der Grenzgänger nach Luxemburg und 31,8% der Nicht-Grenzgänger.
Die Aufnahme einer grenzüberschreitenden Beschäftigung stellt nach wie vor ein eher männliches Phänomen dar: 60,9% der Grenzpendler sind Männer, gegenüber 50,6% bei den lothringischen Nicht-Grenzgängern. Den größten Anteil weiblicher Grenzgänger (46,1%) weist die Wallonie auf, was mit den dort stark vertretenen Dienstleistungstätigkeiten im Bereich Gesundheit zusammenhängt, während ihr Anteil in Rheinland-Pfalz lediglich bei 31,9% liegt. Im Saarland und in Luxemburg erreichen sie einen Anteil von 39,4% bzw. 38,8%.
Lothringische Grenzgänger nach Zielregion und Altersgruppe von 2013 bis 2019, Verteilung in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: INSEE Lorraine – Recensement de la population 2013 et 2019