Im Rahmen der europäischen Zielvorgaben im Bildungsbereich gab die Europäische Union vor, bis 2020 mindestens 40 % ihrer Bevölkerung zwischen 30 und 35 Jahren auf Hochschulniveau (ISCED 5-8) zu qualifizieren – dieses Ziel wurde in der Großregion erreicht.
Eine neue europäische Zielvorgabe bis 2030 gibt eine Quote von 45% vor – allerdings für die Altersgruppe 25- bis 35-Jährigen.
Im Jahr 2023 erreichte der Anteil der Bevölkerung im Alter von 30-34 Jahren mit einem höheren Bildungsabschluss in der Großregion rund 42% und lag damit allerdings weiterhin hinter dem Wert der EU-27 (43,9%)
Der Anteil der 30- bis 34-Jährigen mit einem tertiären oder gleichwertigen Bildungsabschluss belief sich 2023 auf großregionaler Ebene auf 42,1%, mit einem erneut überdurchschnittlichen Ergebnis für Luxemburg (61,9%). Es folgen die Wallonie (44,0%) und Lothringen (40,9%).
Die Werte für Rheinland-Pfalz (39,1%) und das Saarland (32,6%) lagen unter der ehemaligen europäischen Zielvorgabe von 40%, während die Akademikerquote in Deutschland auf nationaler Ebene 41% erreichte. Der vergleichsweise geringe Akademikeranteil in beiden deutschen Bundesländern ist vor dem Hintergrund der dort besonderen Bedeutung des Berufsbildungssystems mit den Lernorten Betrieb und Berufsschule zu sehen. Dieses stellt einen weiteren attraktiven Bildungsweg unterhalb der Hochschulebene zur Verfügung (ISCED 4). Vergleichbare Abschlüsse werden in anderen Ländern häufig an Fachhochschulen oder Hochschulen erworben. Dementsprechend hoch ist in den deutschen Regionen der Anteil der Bevölkerung mit einem Abschluss im mittleren Qualifikationssegment.
*GR. Region: M+F mit Saarland 2019
Anteil der Bevölkerung im Alter von 30 bis 34 Jahren mit Hochschulabschluss (ISCED 5-8) an der Bevölkerung im selben Alter, nach Geschlecht, in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Eurostat
In den vergangenen 10 Jahren sind die Anteile der Bevölkerung im Alter von 30 bis 34 Jahren mit Hochschulabschluss (ISCED 5-8) an der Bevölkerung im selben Alter insgesamt gestiegen, im Gebiet der Großregion um 6,1 Prozentpunkte.
Bemerkenswert ist der Frauenanteil bei der Akademikerquote der 30- bis 34-Jährigen: diese liegt 2023 in fast allen Regionen (bis auf Rheinland-Pfalz) deutlich über dem männlichen Anteil.
Im Vergleich zu 2013 ist vor allem bei den jungen Frauen der Anteil mit Tertiärabschluss in der Großregion gestiegen (+6,8 Pp). Dies ist vor allem der Fall in Luxemburg und der Wallonie mit jeweils +9,1 Prozentpunkten. Lothringen ist die einzige Teilregion, die bei den Frauen einen Rückgang in der Akademikerquote verzeichnen musste (- 0,6 Pp). Mit einem Plus um 10,1 Prozentpunkten bei den Quoten der Männer sticht Luxemburg innerhalb des Kooperationsraums deutlich hervor.
*GR. Region: M+F mit Saarland 2011-2019
Anteil der Bevölkerung im Alter von 30 bis 34 Jahren mit Hochschulabschluss (ISCED 5-8) an der Bevölkerung im selben Alter, in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Eurostat