Arbeitslosenzahl

Zahl der jugendlichen Arbeitslosen in der Großregion in den letzten zehn Jahren deutlich zurückgegangen

Nach den Agenturen für Arbeit in der Großregion ist die Anzahl der Arbeitslosen im Alter von 15 und 24 Jahren zwischen 2013 und 2023 um rund 26.000 oder 25 % zurückgegangen. So waren 2023 etwas weniger als 79.000 Jugendliche ohne Job. Parallel dazu ist in diesem Zeitraum die Zahl der Jugendlichen in der Großregion um 72.400 Personen zurückgegangen. In den letzten zehn Jahren ging die Jugendarbeitslosigkeit in allen Teilen der Großregion zurück, vor allem in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien, wo die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen zwar um nur etwa 250 Personen zurückging, was aber einen Rückgang um mehr als 45 % bedeutet.

Auf dem Höhepunkt der Coronakrise zwischen 2019 und 2020 stieg die Anzahl der Arbeitslosen zwischen 15 und 24 Jahren in der Großregion um 8,4 %. In Luxemburg betrug der Anstieg im genannten Zeitraum sogar 31,0 %, in Rheinland-Pfalz waren es 23,5 % und im Saarland 19,6 %. In Lothringen und der Wallonie, die traditionell eine höhere Arbeitslosenquote aufweisen als die anderen Teile der Großregion, stieg die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen dagegen nur um 4,5 % bzw. 5,3 %. Im Folgezeitraum, d.h. in den Jahren 2020 bis 2022, erholte sich die Wirtschaft insgesamt wieder, was in allen Teilen der Großregion einen Rückgang der Arbeitslosigkeit zur Folge hatte. Zwischen 2022 und 2023 schließlich stieg die Zahl der Arbeitssuchenden zwischen 15 und 24 Jahren in der Großregion aufgrund der ungünstigeren wirtschaftlichen Entwicklung (geringere reale BIP-Steigerung als prognostiziert, in einigen Ländern sogar Rezession) erneut um 6,9 %. In Luxemburg stiegen die Zahlen in diesem Zeitraum am stärksten, und zwar um 20,3 %, Lothringen hatte mit 0,8 % den geringsten Anstieg zu verzeichnen.

Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: Lothringen: DARES | Luxemburg: ADEM | Wallonie: Forem | DGB: VDAB, Actiris, Steunpunt WSE | Saarland und Rheinland-Pfalz: BA
  2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Saarland 4,0 3,5 3,3 3,4 2,8 2,7 2,8 3,3 2,6 2,2 2,5
Rheinland-Pfalz 12,8 12,1 11,5 11,8 11,5 10,2 10,0 12,4 10,4 9,1 10,5
Lorraine 31,0 30,4 30,4 28,4 27,4 25,9 24,7 25,8 24,2 21,4 21,6
Luxembourg 2,2 2,2 2,0 1,8 1,7 1,4 1,4 1,8 1,5 1,2 1,4
Wallonie 54,9 52,9 49,2 45,9 43,0 40,3 37,9 39,8 38,0 39,7 42,7
DG Belgien 0,6 0,6 0,5 0,5 0,4 0,4 0,3 0,4 0,3 0,3 0,3
GR. Region 104,8 101,2 96,4 91,2 86,4 80,6 76,8 83,2 76,7 73,6 78,7

Zwischen 2013 und 2023 ist die Anzahl der Arbeitssuchenden zwischen 15 und 24 Jahren in Rheinland-Pfalz um 17,5 % oder mehr als 2.200 Personen zurückgegangen. Zu dieser positiven Entwicklung haben insbesondere der Landkreis Südwestpfalz und die Stadt Kaiserslautern beigetragen, wo die Arbeitslosigkeit im Betrachtungszeitraum um 40,5 % bzw. 37,4 % zurückging. In absoluten Zahlen ging die Anzahl der jugendlichen Arbeitssuchenden in der Stadt Kaiserslautern (- 203 Personen) und im Landkreis Mayen-Koblenz (- 194 Menschen) besonders stark zurück. In Landau in der Pfalz (+ 14,2 %), Trier (+ 11,5 %), Neustadt an der Weinstraße (+ 10,7 %) und Ludwigshafen (+ 4,8 %) stieg die Zahl der jugendlichen Arbeitssuchenden dagegen.

Im Saarland war die Entwicklung im Referenzzeitraum in allen Landkreisen positiv. Insgesamt ging die Anzahl der jugendlichen Arbeitssuchenden in dieser Region im Referenzzeitraum um 36,9 % oder 1.471 Personen zurück. Insbesondere der Landkreis Saarlouis (‑ 615 Menschen oder - 76,9 %), der Regionalverband Saarbrücken (- 341 Menschen oder - 21,3 %) und der Saarpfalz-Kreis (‑ 160 Personen oder - 35,8 %) trugen zu dieser Entwicklung bei.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist in allen Beschäftigungszonen, d.h. kleinen Gebietseinheiten, die in Lothringen analysiert wurden, zurückgegangen. So wurde in ganz Lothringen zwischen 2013 und 2023 ein Rückgang um 30,5 % oder 9.465 Personen bei den jugendlichen Arbeitssuchenden festgestellt. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Beschäftigungszonen Nancy (- 1.715 Personen oder - 24,4 %), Metz (- 1.698 Menschen oder - 30,3 %) und Thionville (- 1.450 Personen oder - 35,7 %). In relativen Zahlen ausgedrückt ging die Jugendarbeitslosigkeit in der Beschäftigungszone Forbach mit 40,8 % oder 783 Personen am stärksten zurück.

In der Wallonie sank die Zahl der jugendlichen Arbeitssuchenden zwischen 2013 und 2023 um 22,1 % oder 12.126 Personen. Die Arbeitslosigkeit ging in allen Arrondissements zurück. In den Arrondissements Virton und Verviers (frankophone Bevölkerung) war der Rückgang mit 30,6 % oder 220 Personen bzw. 26,9 % oder 874 Menschen besonders stark. In absoluten Zahlen ausgedrückt hatten Lüttich mit 2.234 Jugendlichen (- 21,9 %) und Charleroi mit 1.776 Personen (- 22,2 %) den größten Rückgang zu verzeichnen. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien ging die Jugendarbeitslosigkeit um 44,9 % oder 251 jugendliche Arbeitssuchende zurück.

Auch in Luxemburg ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen: Zwischen 2013 und 2023 ging die Zahl der jugendlichen Arbeitssuchenden um insgesamt 36,1 % oder 790 Personen zurück.

Entwicklung der Zahl der jugendlichen Arbeitssuchenden zwischen 2013 und 2023 in %

Autoren:GIS-GR | Berechnungen: IBA·OIE
Quellen: Saarland / Rheinland-Pfalz: Statistik der Bundesagentur für Arbeit | Luxemburg: STATEC | Lorraine: France Travail / Dares | Wallonie: Le forem | DG Belgien: ADG