Man spricht von Teilzeitbeschäftigung, wenn die vereinbarte Wochenarbeitszeit einer Person regelmäßig und durchgehend geringer ist als die von Personen, die im selben Unternehmen in Vollzeit angestellt sind. Die Gründe für eine Beschäftigung in Teilzeit sind vielfältig: Manchmal möchte der Arbeitnehmer nicht in Vollzeit arbeiten, in anderen Fällen bevorzugt der Arbeitgeber eine Teilzeitbeschäftigung, um im laufenden Betrieb flexibler reagieren zu können.
Innerhalb der Großregion weist die Wallonie mit 39,7 % den höchsten Anteil an Jugendlichen auf, die in Teilzeit beschäftigt sind. Dann folgt Rheinland-Pfalz, wo 34,1 % der Jugendlichen eine Teilzeitstelle haben. Die Werte der beiden Regionen liegen über dem Durchschnitt der Großregion, der 2023 bei 32,7 % lag. Mit jeweils 27,8 % liegen das Saarland und Luxemburg unter dem Durchschnitt der Großregion, ebenso in Lothringen, wo der Anteil der 15- bis 24-Jährigen, die sowohl haupt- wie nebenberuflich in Teilzeit arbeiten, mit 26,1 % am geringsten ausfällt. In allen Teilen der Großregion mit Ausnahme des Saarlandes liegt der Anteil der Jugendlichen, die in Teilzeit beschäftigt sind, über dem jeweiligen Landesdurchschnitt. In der gesamten Großregion sind 32,7 % der Jugendlichen in Teilzeit beschäftigt, was etwas weniger ist als der europäische Durchschnitt von 33,3 %. Von den Ländern der Großregion weist Belgien bei der Teilzeitarbeit Jugendlicher mit 43,4 % den höchsten nationalen Durchschnitt auf, an zweiter Stelle folgt Deutschland mit 30,3 % und Frankreich liegt mit 23,0 % hinter Luxemburg (27,8%) auf dem vierten Platz.
Anteil der in Teilzeit Beschäftigten an allen Beschäftigten in der jeweiligen Altersgruppe (in %)
Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Eurostat – LFS
Wenn die Zahlen zur Teilzeitarbeit hinsichtlich des Geschlechts analysiert werden, zeigt sich, dass junge Frauen weitaus häufiger in Teilzeit arbeiten als junge Männer. Das gilt für die einzelnen Länder der Großregion ebenso wie für die Großregion als Ganzes und die EU. Innerhalb der Großregion ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern in der Wallonie mit 24 Punkten am größten, dann folgen Rheinland-Pfalz mit 19,6 Punkten und Lothringen mit 11,8 Punkten. In Luxemburg ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern mit 1,5 Punkten sehr gering. In der Großregion als Ganzes beträgt der Unterschied zwischen Frauen und Männern 20,7 Punkte. Der Abstand zwischen Frauen und Männern, den die Großregion bei der Teilzeitbeschäftigung aufweist, entspricht dem in den jeweiligen Ländern: In Belgien ist er mit 19,9 Punkten am größten, dann folgen Deutschland und Frankreich mit 19,6 bzw. 13,8 Punkten. Die großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind bemerkenswert, da die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, in deren Rahmen es immer noch häufig die Frauen sind, die ihre Karriere zugunsten der Familie zurückstellen, bei den 15- bis 24-Jährigen zweifellos noch eine eher untergeordnete Rolle spielt. Es kann auch sein, dass sich junge Frauen häufig mit einer Teilzeitbeschäftigung neben dem Studium etwas dazuverdienen und nicht von ihrer Teilzeitarbeit leben müssen.
*Frauen und Männer ohne Saarland
Anteil der in Teilzeitbeschäftigten im Alter von 15 bis 24 Jahren an allen Beschäftigten in dieser Altersgruppe (in %)
Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Eurostat – LFS