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Seit 2012 ist die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen in der Großregion um fast 12 Prozentpunkte gestiegen
Im Jahr 2022 lag die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen in der Großregion bei 62,8% und damit um fast 12 Prozentpunkte höher als 2012
Im Jahr 2022 erreichte die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen - d.h. das Verhältnis zwischen der Zahl der Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Erwerbslose) und der Gesamtbevölkerung gleichen Alters - in der Großregion 62,8% und lag damit fast 12 Prozentpunkte (Pp) über dem Wert von 2012. Im gleichen Zeitraum schwanken die Erwerbsquoten der anderen Altersgruppen zwischen -1 und +1 Pp. Im Jahr 2022 verzeichnen die mittleren Altersgruppen (25 bis 54 Jahre) allesamt Quoten von über 80%. Bei den 15- bis 24-Jährigen liegt die Quote bei etwa 43%. Somit zeugt der Anstieg der Erwerbsquote in der höchsten Altersklasse von der zunehmenden Erwerbstätigkeit älterer Menschen, die insbesondere mit der älter werdenden Bevölkerung und der Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters zusammenhängt.
In den Teilregionen der Großregion entfallen die stärksten Anstiege der Erwerbsquoten zwischen 2012 und 2022 allesamt auf die Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen, wobei in der Wallonie mit +15,4 Pp der höchste Wert zu verzeichnen ist. In der jüngsten Altersklasse (15 bis 24 Jahre) verzeichnen die Teilregionen unterschiedliche Entwicklungen: Der höchste Anstieg (+6,7 Pp) ist in Luxemburg zu verzeichnen, wo die Erwerbsquote der Jugendlichen 2012 am niedrigsten war (26,8%). Auch in Rheinland-Pfalz und in geringerem Maße in Lothringen sind die Entwicklungen hoch (+6,2 und +3,1 Pp). Umgekehrt ist die Erwerbsquote der jungen Wallonen in diesem Zeitraum zurückgegangen (-5,2 Pp) und erreicht 26,1% im Jahr 2022. Unter allen Teilregionen sind die Unterschiede zwischen den niedrigsten und höchsten Quoten bei den Jugendlichen, mit über 32 Pp, am größten. In den mittleren Klassen (25-54 Jahre) liegen die Abweichungen alle unter 11 Pp und bei den Älteren bei etwa 19 Pp. Die großen Differenzen bei den Jugendlichen verdeutlichen die unterschiedlichen Bildungssysteme, die wie in Deutschland eher die berufliche Bildung fördern, und jenen, in denen die Jugendliche eine längere, schulische Ausbildung durchlaufen.
Niedrige Erwerbsquoten bei den 15- bis 24-Jährigen sind jedoch nicht unbedingt negativ. Denn viele Jugendliche, insbesondere in Belgien und Frankreich, befinden sich in der Altersgruppe noch in Ausbildung und gelten als nicht erwerbstätig, was die Erwerbsquote automatisch senkt. Darüber hinaus spielt die betrachtete Altersgruppe eine wichtige Rolle für die Erwerbsquote, da der Zeitraum von 15 bis 24 Jahren meist eine Übergangsphase zwischen Schulzeit und Arbeitswelt ist (IWEPS-Veröffentlichung über Indikatoren zur Beschreibung die Situation jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt).