Nach den aktuell vorliegenden Prognosen der Statistischen Ämter wird die Bevölkerung in der Großregion ihren Höchststand noch vor dem Jahr 2040 erreichen und in der Folge langsam sinken. Im Jahr 2050 wird das Gebiet den heutigen Stand von 11,8 Millionen Bewohnern noch halten, bis zum Jahr 2060 allerdings auf 11,6 Millionen Einwohner zurückgehen.

Die Struktur der Bevölkerung in der Großregion dürfte sich auch weiterhin stark verändern. Die Bevölkerungsprojektionen bis 2050 zeigen eine fortschreitende Alterung der Bevölkerung: neben einem stetigen Rückgang der Altersgruppe der unter 20-Jährigen (-7,1%) wird die erwerbsfähige Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahre ebenso stark abnehmen (-6,2%). Damit dürften bis 2050 circa 421.700 Menschen dem Arbeitsmarkt der Großregion nicht mehr zur Verfügung stehen. Dagegen wird die Altersgruppe der über 80-Jährigen um etwa 538.270 Menschen ansteigen. Die Bevölkerung über 65 Jahre wird 2050 etwa 3,2 Millionen betragen, gegenüber etwa 2,5 Millionen im Jahr 2024.

Die aktuellen Bevölkerungsprognosen wurden dahingehend überarbeitet, dass die Großregion bis zum Jahr 2060 im Vergleich zu heute einen Bevölkerungsrückgang verzeichnen wird. Bis zum Jahr 2050 kann der heutige Stand von 11,8 Millionen Einwohnern gehalten werden, in den folgenden 10 Jahren wird die Einwohnerzahl im Kooperationsraum auf 11.685.500 Menschen zurückgehen.

Für drei der sechs Teilgebiete der Großregion sind nach heutigem Stand der Projektionen Bevölkerungsrückgänge zu erwarten, nur leicht in Rheinland-Pfalz (-2,2%), allerdings besonders deutlich in Lothringen (-14%) und im Saarland (-12%). Am anderen Ende der Skala steht das Großherzogtum Luxemburg: Hier wird weiterhin ein beachtliches Wachstum erwartet (+48,2% bis 2060), das allerdings auch bis dahin nicht zu einer Gesamtbevölkerung von einer Million Menschen führen würde. Die Bevölkerung Luxemburgs bleibt somit eine der am stärksten wachsenden der Europäischen Union. Dem prognostizierten Rückgang von 531.340 Einwohner in Lothringen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz steht bis zum Jahr 2060 ein Zuwachs von 405,685 Personen in Luxemburg und er Wallonie (inkl. Ostbelgien) gegenüber.

Positive Entwicklung in der Wallonie und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens: In der Wallonie wird die Bevölkerung bis 2050 mit rund 95.000 zusätzlichen Einwohnern auf knapp 3,8 Millionen weiter anwachsen (um +2,6 % im Vergleich zum Jahr 2024) und bleibt damit auf Platz zwei der bevölkerungsreichsten Regionen der Großregion. Der Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens wird für 2050 ein Zuwachs um 4,1 % auf über 83.000 Einwohnern prognostiziert, bis 2060 sogar auf knapp 84.000 Bewohner, was ein Plus von 5,2 % im Vergleich zu 2024 bedeuten würde.

Rheinland-Pfalz, das bis 2050 noch seinen Status-Quo halten kann, wird sich wie schon langer erwartet bis zum Jahr 2060 auf einen Bevölkerungsrückgang einstellen müssen (-2,2% 2024-2060 oder 77.200 Personen). Im Jahr 2060 wird das deutsche Bundesland noch 4.082.700 Einwohner zählen und so weiterhin seinen Status als bevölkerungsreichstes Teilgebiet der Großregion behaupten.

Weitere Bevölkerungsrückgänge im Saarland: Im Gegensatz zu oben beschriebenen Entwicklungen wird sich der seit längerer Zeit angekündigte starke Bevölkerungsrückgang im Saarland weiter fortsetzen: bis zum 2060 wird das kleine Bundesland um -118.800 auf 868.900 Einwohner schrumpfen, was einer Abnahme von -12,0% entspricht.

Die Prognosen für Lothringen fallen deutlich ins Negative: Die aktuellen Prognosen für Lothringen sind nicht mehr positiv wie früher: in den kommenden fast 40 Jahren gehen die heutigen Prognosen von einem deutlichen Bevölkerungsrückgang aus (-321.100 Personen oder -14,0 %). Im Jahr 2060 würde Lothringen dann nur noch 1,9 Millionen Einwohner zählen.