Arbeitsproduktivität und Entwicklung des BIP
Wiederbelebung der Arbeitsproduktivität in der Großregion nach der Gesundheitskrise
Im Jahr 2022, im Nachgang der Gesundheitskrise, hat ein Erwerbstätiger in der Großregion Waren und Dienstleistungen im Gegenwert von durchschnittlich 91.050 Euro erwirtschaftet. Damit liegt die Arbeitsproduktivität im Kooperationsraum um 22,4 % über dem europäischen Niveau.
In der Großregion liegt Luxemburg mit einem nominalen BIP von 154.613 Euro pro Erwerbstätigen im Jahr 2022 deutlich an der Spitze des Kooperationsraumes. Dieser Abstand zu den anderen Teilregionen ist in erster Linie auf den hohen Anteil der Finanz- und Versicherungsbranche und der von ihr abhängigen Bereichen an der Wertschöpfung zurückzuführen. Mit großem Abstand folgt die Wallonie, die 2022 mit 94.022 Euro immer noch einen höheren Wert als der großregionale Durchschnitt aufweist. Darunter liegen die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens mit 87.538 Euro gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 83.776 Euro pro Erwerbstätigen.
In Lothringen übersteigt die Arbeitsproduktivität im Jahr 2022 mit 76.884 noch leicht den europäischen Durchschnitt - knapp darunter liegt die Arbeitsproduktivität im Saarland mit 74.165 Euro pro Erwerbstätigen.
Arbeitsproduktivität zwischen 2019 und 2023
Nominales BIP pro Erwerbstätigen (am Arbeitsort) zwischen 2019 und 2023, in Euro
Berechnungen: IBA-OIE
Quellen: Wallonie, DG Belgien: Erwerbstätige: ICN, Comptes régionaux ; BIP: ICN, Comptes régionaux. 2000 - 2022: IWEPS - Schätzungen für die Regionen. | Rheinland-Pfalz, Saarland: Erwerbstätige: Erwerbstätigenrechnung der Länder ; BIP: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder | Lorraine: Erwerbstätige: INSEE Estimations d'emploi ; BIP: INSEE, Comptes régionaux | Luxembourg : Erwerbstätige: Eurostat ; BIP: STATEC Comptes nationaux | EU-27 : Erwerbstätige und BIP: Eurostat
Zwischen 2021 und 2022 ist der Wert der Waren und Dienstleistungen, die von einem in der Großregion arbeitenden Erwerbstätigen produziert werden, im Durchschnitt um 5,5% gestiegen, was einem Plus von rund 4.761 Euro entspricht.
Die europäischer Ebene kann eine ebenso positive Entwicklung verzeichnen (+6,5%). Unter den Teilregionen verzeichnet die Wallonie den größten Anstieg (+7,9%), gefolgt vom Saarland (+5,4%), Lothringen (+5,1%), Rheinland-Pfalz (+4,3%) und schließlich Luxemburg (+3,7%). Die positiven Entwicklungen in den Jahren 2021 und 2022 zeugen von der guten wirtschaftlichen Erholung nach der Gesundheitskrise.
Trotz des Einbruchs in der Pandemie hat das nominale BIP pro Erwerbstätigen zwischen 2012 und 2022 ein Jahrzehnt eines äußerst dynamischen Wachstums erlebt. In der Großregion betrug der Anstieg 29,8% und lag damit leicht über dem Wert der EU-27 (+27,6%),
Wachstum des BIP durch Polykrise in 2023 noch verlangsamt
Das BIP als Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Leistung belief sich in der Großregion im Jahr 2022 auf 481 Milliarden Euro (in jeweiligen Preisen), im Vorjahrsvergleich entspricht dies einer Zunahme von knapp 72 Mrd. Euro aufgrund der guten Erholung nach der Gesundheitskrise. Im Jahr 2023 ist die Situation hingegen weniger günstig, insbesondere in Deutschland und Luxemburg.
Die Zeitreihe zeigt, dass sich das BIP vor 2020 meist positiv entwickelt hat. In diesem Jahr sind die Auswirkungen der Gesundheitskrise auf die Wirtschaftsleistung deutlich erkennbar. Nach einer sehr guten Erholung im Jahr 2021 folgt eine Abschwächung im Jahr 2022 auf ein Niveau, das in etwa dem vor der Gesundheitskrise entspricht. Im Jahr 2023 verschlechtert sich die Lage schließlich wieder. In der Tat verzeichnen die Teilregionen, für die Daten verfügbar sind, bis auf die Wallonie (+1,7%), negative Entwicklungen des BIPs (-0,6% im Saarland, -1,1% in Luxemburg und - 4,9% in Rheinland-Pfalz).
Es handelt sich jedoch um geschätzte und/oder vorläufige Werte, die in weiterer Folge bestätigt werden müssen.
Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im Vergleich zum Vorjahr
Reale Wachstumsrate des BIP zwischen 2016 und 2023 (Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)
Berechnungen: IBA·OIE
Quellen: Saarland, Rheinland-Pfalz: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen des Bundes und der Länder | Wallonie: ICN, Comptes régionaux | Lorraine: INSEE, Comptes régionaux | Luxemburg: STATEC, Comptes nationaux