Vergleichende Analyse der Fachkräftestrategien in der Großregion
Die rapiden Transformationsprozesse der letzten Jahre spiegeln sich deutlich in der Lage des Arbeitsmarktes wider, die für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit eines Landes von entscheidender Bedeutung ist. Um ein langfristiges Wachstum zu gewährleisten und den digitalen, ökologischen und energetischen Wandel erfolgreich zu gestalten benötigt die Großregion, genauso wie alle Länder, qualifizierte Menschen.
So setzt diese Studie einen Schwerpunkt im Bereich Fachkräftesicherung, vor dem Hintergrund der Transformation der Arbeitswelt in der Großregion und der besonderen Bedeutung der Weiterbildung. Im Rahmen des 12. Werkstattgesprächs der IBA·OIE, das am 7. November 2023 in Trier stattgefunden hat, gaben sechs Referenten einen Überblick über die aktuellen Fachkräftestrategien der einzelnen Teilregionen und stellten dem großregionalen Expertenpublikum die verschiedenen Initiativen und Projekte zur Fachkräftesicherung vor. In einer finalen Runde mit den geladenen Experten wurden die Beiträge reflektiert und die grenzüberschreitenden Aspekte sowie mögliche Handlungsansätze diskutiert. Dieser reichhaltige Input aus der Veranstaltung dient als Grundlage für die vorliegende Arbeit.
Zudem knüpft diese Studie an bestehende Arbeiten der IBA·OIE an, die sich im Rahmen des Berichts zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Großregion 2017/2018 mit der „Berufliche[n] Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung der Arbeitswelt“ beschäftigt hat und die zahlreichen Angebote in der Großregion im Bereich der digitalen Weiterbildung aufzeigt. Das aktuelle Sonderthema 2022/2023 in der Berichtreihe des WSAGR „Anpassung der Bildungsangebote an die neuen Bedürfnisse des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes“ zeigt exemplarische Engpasssituationen sowie operative Herangehensweisen der Regionen und bietet einen Überblick, was in der Großregion in den ausgewählten Bereichen als Best-practice zur Fachkräftesicherung dienen kann. In der Tat gibt es große Übereinstimmungen zwischen den Teilregionen. So finden sich in den im Bericht analysierten Engpass-Listen der einzelnen Regionen häufig ähnliche Schwierigkeiten in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen und Branchen. Dies führt zu Spannungen zwischen den verschiedenen Arbeitsmärkten hinsichtlich der verfügbaren Arbeitskräfte, die auf der Ebene der Großregion offensichtlich nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind – mit dem Ergebnis, dass die Märkte mit den attraktivsten Arbeitsbedingungen einen Teil der Arbeitskräfte aus den anderen Teilregionen absorbieren.