Erwerbsquote in der Großregion

Nach den Daten der EU-Arbeitskräfteerhebung umfasste im Jahr 2022 die Erwerbsbevölkerung in der Großregion 5,4 Millionen Personen.

Der größte Anteil entfiel dabei mit 38,5% auf Rheinland-Pfalz, gefolgt von der Wallonie mit 28,3%, Lothringen mit 18,4% und dem Saarland mit 8,8%. In Luxemburg wohnten 6,0% aller Erwerbspersonen im Kooperationsraum.

Große Spannweite der Erwerbsquoten innerhalb der Großregion

Für die Großregion insgesamt lag die Erwerbsquote im Jahr 2022 bei 72,8% und damit noch 1,7 Prozentpunkte unter dem Wert der EU-27 (74,5%).

Einen wesentlichen Einfluss auf die Erwerbsquote in der Großregion hat Rheinland-Pfalz. Dort überstieg die Erwerbsquote von 79,3% im Jahr 2022 deutlich die großregionalen und europäischen Mittel. Im interregionalen Vergleich konnte lediglich das Saarland mit 77,2% annähernd gut abschneiden. Bis auf Luxemburg (73,5%) und Lothringen (70,7%) blieben die übrigen Teilgebiete Raten unterhalb der Durchschnittswerte der Großregion sowie der EU auf und kamen nicht über die 70%-Marke. Innerhalb der Großregion ist demnach eine große Spannweite auszumachen: Die Differenz zwischen der Region mit der geringsten Erwerbsquote (DG Belgien: 61,7%) und der Region mit der höchsten Rate (Rheinland-Pfalz) betrug im Jahr 2022 15,5 Prozentpunkte.

Auch bestehen weiterhin noch enorme Unterschiede zwischen den Erwerbsquoten von Männern und Frauen: im Jahr 2022 blieb in der Großregion die weibliche Erwerbsquote noch immer deutlich hinter der männlichen zurück. Die Differenz lag bei 8,1 Prozentpunkten und damit unterhalb des auf der Ebene der EU-27 festgestellten Abstands (9,9 Prozentpunkte).

Erwerbsquote insgesamt und nach Geschlecht 2022

Anteil der Erwerbspersonen (15-64 Jahre) an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) in %

*DG Belgien: 2021
Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Eurostat – LFS; DG Belgien: Steunpunt Werk

Differenzierung der Erwerbsquoten nach Alter

Nach den Daten der EU-Arbeitskräfteerhebung lag 2022 die Erwerbsquote für Jugendliche unter 25 Jahren in der Großregion bei 42,7%. Damit lag die Großregion kurz vor den Durchschnittswerten der europäischen Mitgliedstaaten (EU-27: 40,7%) zurück. Innerhalb der Großregion lag wiederum das Niveau in den beiden deutschen Bundesländern (Rheinland-Pfalz: 58,4%; Saarland: 51,5%) deutlich über dem großregionalen Durchschnitt. Am Ende des Spektrums befinden sich die Wallonie (26,1%) und Luxemburg mit 33,5%. Mit 45,6% lag die Erwerbsquote der Jugendlichen in Lothringen im Jahr 2022 über dem großregionalen Durchschnitt. Die relativ hohen Erwerbsquoten in den deutschen Teilgebieten bei den Jüngeren können auf das in Deutschland weit verbreitete duale System der Berufsausbildung zurückgeführt werden: die Auszubildenden sind in einem Betrieb angestellt und fallen somit in die Kategorie Erwerbstätige. Das System der betrieblichen Berufsausbildung im dualen System ist in Frankreich, Belgien und Luxemburg weniger gebräuchlich; die Berufsausbildung findet hier mehr im schulischen Umfeld statt. Entsprechend werden die Auszubildenden dort als Schüler gezählt und nicht als Erwerbstätige – sie fallen also aus der Erwerbsbevölkerung heraus.

Aufgrund der demografischen Veränderungen rückt die Arbeitsmarktsituation Älterer zunehmend in den Blickpunkt. In der Großregion lag die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen 2022 mit 62,8% deutlich höher als die der Jugendlichen. Im Vergleich mit der EU-27 lag die Erwerbsquote Älterer der Großregion über 2,6 Prozentpunkte an dem europäischen Durchschnittswert (65,4%). In dieser Altersgruppe spiegeln sich im interregionalen Vergleich andere Trends wider, welche sich auch für die Jüngeren ergaben: die deutschen Teilregionen erzielen recht hohe Quoten; die Wallonie, Lothringen und Luxemburg erreichen ähnliche Werte und liegen unter dem großregionalen Durchschnitt. Den größten Abstand zum großregionalen Mittel weist Luxemburg mit 13 Prozentpunkte auf.

Erwerbsquote nach Altergruppen 2022

Anteil der Erwerbspersonen (15-64 Jahre) an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) in %

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Eurostat – LFS; DG Belgien: Steunpunt Werk