Erwerbsquote in der Großregion

Nach den Daten der EU-Arbeitskräfteerhebung umfasste im Jahr 2023 die Erwerbsbevölkerung in der Großregion über 5,4 Millionen Personen.

Der größte Anteil entfiel dabei mit 38,6% auf Rheinland-Pfalz, gefolgt von der Wallonie mit 28,1%, Lothringen mit 18,4% und dem Saarland mit 8,8%. In Luxemburg wohnten 6,0% aller Erwerbspersonen im Kooperationsraum.

Große Spannweite der Erwerbsquoten innerhalb der Großregion

Für die Großregion insgesamt lag die Erwerbsquote im Jahr 2023 bei 73,3% und damit noch 1,7 Prozentpunkte unter dem Wert der EU-27 (75,0%).

Einen wesentlichen Einfluss auf die Erwerbsquote in der Großregion hat Rheinland-Pfalz. Dort überstieg die Erwerbsquote von 80,0% im Jahr 2023 deutlich die großregionalen und europäischen Mittel. Im interregionalen Vergleich konnte lediglich das Saarland mit 77,7% annähernd gut abschneiden. Bis auf Luxemburg (74,2%) und Lothringen (72,0%) blieben die übrigen Teilgebiete Raten unterhalb der Durchschnittswerte der Großregion sowie der EU auf und kamen nicht über die 70%-Marke.

Auch bestehen weiterhin noch enorme Unterschiede zwischen den Erwerbsquoten von Männern und Frauen: im Jahr 2023 blieb in der Großregion die weibliche Erwerbsquote noch immer deutlich hinter der männlichen zurück. Die Differenz lag bei 7,7 Prozentpunkten und damit unterhalb des auf der Ebene der EU-27 festgestellten Abstands (9,6 Prozentpunkte).

Erwerbsquote insgesamt und nach Geschlecht 2023

Anteil der Erwerbspersonen (15-64 Jahre) an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) in %

*DG Belgien: 2022
Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Eurostat – LFS; DG Belgien: Steunpunt Werk

Differenzierung der Erwerbsquoten nach Alter

Nach den Daten der EU-Arbeitskräfteerhebung lag 2023 die Erwerbsquote für Jugendliche unter 25 Jahren in der Großregion bei 42,9%. Damit lag die Großregion kurz vor den Durchschnittswerten der europäischen Mitgliedstaaten (EU-27: 41,2%) zurück. Innerhalb der Großregion lag wiederum das Niveau in den beiden deutschen Bundesländern (Rheinland-Pfalz: 57,5%; Saarland: 50,2%) deutlich über dem großregionalen Durchschnitt. Am Ende des Spektrums befinden sich die Wallonie (27,0%) und Luxemburg mit 35,7%. Mit 46,7% lag die Erwerbsquote der Jugendlichen in Lothringen im Jahr 2023 über dem großregionalen Durchschnitt. Die hohen Erwerbsquoten in den deutschen Teilgebieten bei den Jüngeren können auf das in Deutschland weit verbreitete duale System der Berufsausbildung zurückgeführt werden: die Auszubildenden sind in einem Betrieb angestellt und fallen somit in die Kategorie Erwerbstätige. Das System der betrieblichen Berufsausbildung im dualen System ist in Frankreich, Belgien und Luxemburg weniger gebräuchlich. Das bedeutet, dass es dort weniger junge Erwerbstätige gibt, was die Erwerbsquote der jungen Bevölkerung mechanisch verringert..

Aufgrund der demografischen Veränderungen rückt die Arbeitsmarktsituation Älterer zunehmend in den Blickpunkt. In der Großregion lag die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen 2023 mit 64,8% deutlich höherals die der Jugendlichen. Im Vergleich mit der EU-27 lag die Erwerbsquote Älterer der Großregion auf einem deutlich niedrigeren Niveau als der europäische Durchschnitt (67,0%). . In dieser Altersgruppe spiegeln sich im interregionalen Vergleich andere Trends wider, welche sich auch für die Jüngeren ergaben: die deutschen Teilregionen erzielen recht hohe Quoten; die Wallonie, Lothringen und Luxemburg erreichen ähnliche Werte und liegen unter dem großregionalen Durchschnitt.

Erwerbsquote nach Altergruppen 2023

Anteil der Erwerbspersonen (15-64 Jahre) an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) in %

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Eurostat – LFS; DG Belgien: Steunpunt Werk