Weiterhin schrumpfendes Erwerbspersonenpotenzial bei nur noch vorrübergehend wachsender Gesamtbevölkerung
Das kontinuierliche Bevölkerungswachstum der Großregion ist nicht mehr von langer Dauer, nach den aktuellen Prognosen wird die maximale Einwohnerzahl noch vor dem Jahr 2040 erreicht.
Weiterhin rückläufig entwickelt sich die Erwerbsbevölkerung und die nachrückenden Generationen: die Anteile der derzeit vorrangig im Erwerbsleben stehenden Altersgruppe der 20- bis unter 64-Jährigen und der unter 20-Jährigen werden bis 2050 deutlich abnehmen – eine Entwicklung, die durch das bisherige generative Verhalten bereits vorgezeichnet ist. Denn die geburtenstarken Jahrgänge wachsen mittlerweile aus ihrer reproduktiven Phase heraus und die nachfolgende Elterngeneration ist zahlenmäßig schwächer besetzt.
Verstärkung des Negativtrends durch Renteneintritt der geburtsstarken Jahrgänge
Die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit kommen verstärkt ins Rentenalter, der demografische Wandel ist überall präsent. Es wurden noch nie so viele über 65-Jährige gezählt wie heute, ihr Anteil wird in den nächsten Jahren noch deutlich steigen und der rückläufige Trend des Erwerbspersonenpotenzials wird sich noch verstärken.
Die Deckung des zukünftigen Arbeitskräftebedarfs kann immer weniger über das Bevölkerungswachstum erfolgen, sondern bedarf – neben Zuwanderungsgewinnen – vor allem der zunehmenden Erwerbstätigkeit von Personengruppen, die bislang am Arbeitsmarkt unterrepräsentiert waren.
Entscheidend für die Bewältigung des demografischen Wandels wird sein, ob und inwieweit es gelingt, das nationale Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen, indem arbeitslose Jugendliche stärker integriert und die Qualifikationen von Frauen, Migranten und älteren Menschen besser genutzt werden. Dies gilt aus der Perspektive der Fachkräftesicherung ebenso wie mit Blick auf die Lastenverteilung der sozialen Sicherungssysteme. Denn zukünftig werden der Bevölkerung im Erwerbsalter immer mehr Personen gegenüberstehen, die nicht erwerbstätig sind.
Erwerbspersonenpotenzials und Gesamtbevölkerung der Großregion bis 2060
Entwicklung der Gesamtbevölkerung und der Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren in der Großregion von 2024 bis 2060 (2024 = 100)
Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Saarland: Rheinland-Pfalz und Saarland: Destatis, 15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Variante W2, Basisjahr 2021); Lorraine: INSEE (Omphale 2022) ; Luxembourg: STATEC (projections de la population, donées proivisoires) ; Wallonie / DG Belgien : Bureau Fédéral du Plan; SPF Economie - Statbel; 2024-2071
Anzahl der 20-64-Jährigen weiter rückläufig
Der Anteil der 20-64-Jährigen in der Großregion ist zwischen 2000 und 2020 um 1,1 Prozentpunkte auf 58,8 % gesunken, dieser Tendenz wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken: 2050 soll die Altersgruppe der 20-64-Jährigen noch 54,1 Prozent der Gesamtbevölkerung in der Großregion umfassen – 2020 waren es noch knapp zwei Drittel.
Nach den aktuellen Schätzungen beläuft sich das Erwerbspersonenpotenzial im Jahr 2050 auf knapp 6,4 Millionen, 422.00 Personen weniger als für 2024 prognostiziert.
Bevölkerung der Großregion nach Altersgruppen 2000-2050
Anteil der Altersgruppen in % (Daten 2000 bis 2020 sind Ist-Werte, ab 2024 Projektionsdaten)
Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Statistische Ämter der Großregion plus eigenen Ergänzungen