Weiterer Anstieg der saarländischen Auspendlerbewegung nach Luxemburg

Im Saarland wohnt der weitaus kleinere Anteil der Luxemburg-Pendler aus Deutschland, je-doch wächst der saarländische Strom seit einigen Jahren rapide an. So hat sich die Zahl der Grenzgänger aus dem Saarland zwischen 2003 und 2022 mehr als verdreifacht, wobei sich dieser Anstieg besonders in den Jahren 2004 bis 2008 intensiviert hat. Zwischen 2012 und 2022 betrug der Anstieg 36,4 %, was ein Plus von 2.890 Pendlern ausmacht. Die Anziehungskraft des luxemburgischen Arbeitsmarkts, welche besonders auf die grenznahen Gebiete im Nordsaarland ausstrahlt, ist auf das Zusammenspiel verschiedener Faktoren zurückzuführen, an vorderster Stelle stehen aber sicherlich die attraktiven Einkommensmöglichkeiten im Großherzogtum. Auch im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise wies diese Stromrichtung für das Jahr 2009 noch ein vergleichsweise gutes Wachstum auf (8,1 %), wenn-gleich sich die Veränderungsrate gegenüber den Vorjahren halbiert hat. In den Folgejahren schwächte sich die positive Entwicklung sogar noch weiter ab, und die Zuwachsraten sinken zwischen 2011 und 2015 kontinuierlich. Ab 2016 wächst diese Rate wieder jährlich und erreicht 2020 +4,7 % und 2022 +4,5 %. Wie in Rheinland-Pfalz scheint die Entwicklung in 2020 unabhängig von der Gesundheitskrise.

Zwei Drittel der saarländischen Luxemburg-Pendler wohnen im Kreis Merzig-Wadern

Der Grenzeffekt wird deutlich hinsichtlich des Einzugsgebiets der nach Luxemburg auspendelnden Personen: Fast zwei Drittel der saarländischen Luxemburg-Pendler waren im unmittelbar an Luxemburg angrenzenden Kreis Merzig-Wadern ansässig. Weitere 20 % entfielen auf den benachbarten Kreis Saarlouis. Zudem verzeichneten diese beiden Kreise zwischen 2012 und 2022 die größten relativen und absoluten Steigerungen (+40,1 % bzw. +44,2 %, d. h. ein Plus von ca. 2.050 bzw. 650 Personen). Lediglich der Saarpfalzkreis verzeichnete keine Zunahme an Pendlern in diesem Zeitraum, sondern die Anzahl stagnierte.