N.B.: Da die Zahl der Grenzgänger aus Frankreich in Rheinland-Pfalz besonders gering ist, sind die relativen Entwicklungen oft hoch, aber die absoluten Zahlen spiegeln nur geringe Bewegungen wider. Die beobachteten Entwicklungen sollten daher nicht überinterpretiert werden.

Drei Viertel der Grenzgänger aus Frankreich sind über 40 Jahre alt

Unter den nach Rheinland-Pfalz einpendelnden Grenzgängern aus Frankreich sind die mittleren und älteren Altersgruppen besonders häufig vertreten. Im Jahr 2023 waren fast drei Viertel der Pendler über 40 Jahre alt. Im Jahr 2003 lag deren Anteil noch bei lediglich 59 %. Die Zahl der unter 30-jährigen aus Frankreich variiert nicht viel im Laufe der letzten zehn Jahren und erreicht 2023 436. Im gleichen Zeitraum stieg ihr Anteil jedoch aufgrund des Rückgangs in den anderen Altersgruppen, insbesondere bei den 30- bis 64-Jährigen (-21 %, was einem Rückgang von fast 870 Personen entspricht). Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Grenzgänger über 65 Jahre mehr als vervierfacht, obwohl dies nur einem Anstieg von 36 Personen entspricht.

Schließlich weist die positive Entwicklung der Zahl der Grenzgänger zwischen 2022 und 2023 zwei Besonderheiten auf: Zum einen ist es das erste Mal seit 2011, dass die Zahl der Grenzgänger aus Frankreich steigt, und zum anderen wird dieser Anstieg stärker von den unter 40-Jährigen getragen (+78 Personen gegenüber +62 Personen bei den über 40-Jährigen).

Grenzgänger aus Frankreich nach Altersgruppen

In Rheinland-Pfalz beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich nach Altersgruppen 2013-2023 (jeweils zum 30.06.), Verteilung in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: BA

Überwiegend Fachkräfte pendeln aus Frankreich nach Rheinland-Pfalz

Mehr als drei Viertel der aus Frankreich nach Rheinland-Pfalz einpendelnden Arbeitskräfte haben mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung, wozu die Einpendler mit einem akademischen Abschluss lediglich einen Wert von 10,4 % beisteuern. Es zeigt sich also, dass hier in erster Linie Fachkräfte pendeln. Etwa mehr als jeder zehnte grenzüberschreitende Arbeitnehmer arbeitet als angelernter Arbeiter ohne Berufsausbildung. Der in der amtlichen Statistik ausgewiesene Anteil derjenigen, über die keine Informationen zum Qualifikationsniveau vorliegen, kann auf strukturelle Unterschiede des deutschen und französischen (Aus-)Bildungswesens zurückgeführt werden, die trotz zahlreicher Initiativen auf deutsch-französischer oder europäischer Ebene Probleme der Gleichwertigkeitsanerkennung und/oder der statistischen Klassifizierung nach sich ziehen. Seit 2013 hat sich der Anteil dieser Kategorie von Jahr zu Jahr leicht reduziert. 2013 liegt er bei 13,5 % gegenüber 11,4 % im Jahr 2023. Jedenfalls ist im Zeitraum 2013-2023 ein deutlicher Rückgang der Zahl der ungelernten Grenzgänger von 495 auf 434 zu verzeichnen.

Grenzgänger aus Frankreich nach Bildungsabschluss

In Rheinland-Pfalz beschäftigte Grenzgänger aus Frankreich nach Bildungsabschluss 2023 (zum 30.06.), Verteilung in %
Berechnungen: IBA·OIE | Quelle: BA

Großteil an Grenzgängern aus Frankreich im Verarbeitenden Gewerbe

Bezogen auf alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Rheinland-Pfalz bildete Mitte 2023 das Verarbeitende Gewerbe die Wirtschaftsbranche mit dem höchsten Beschäftigungsanteil (21 %). Dies gilt erst recht für die Grenzgänger aus Frankreich, von denen 2023 rund 56 % in dieser Branche tätig waren. Der Sektor „Handel; Reparatur von Kraftfahrzeugen“ stellt mit einem Anteil von 12 % den zweitgrößten Beschäftigungssektor für französische Grenzgänger dar.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl an Grenzgängern in der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen am stärksten gestiegen (+32 Personen bzw.16,4 %, was fast die Hälfte aller anderen Branchen ausmacht). Die Wirtschaftsabschnitte Baugewerbe; Verkehr und Lagerei sowie  verarbeitende Gewerbe verzeichnen jeweils Stellenaufbauten von 15; 11 und 9 Personen in 2023. Der größte Rückgang verzeichnet die Wirtschaftsabschnitte Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (-10 Stellen). In Rheinland-Pfalz sind es, anders als im Saarland, vor allem die typischen Grenzgänger - diejenigen, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen -, die am meisten zum Anstieg der Grenzgängerströme beitragen (40 zusätzliche Personen gegenüber 30 bei den atypischen Grenzgängern). Bemerkenswert ist, dass Grenzgänger mit deutscher Staatsangehörigkeit im verarbeitenden Gewerbe einen Zuwachs von 26 Personen verzeichnen, während die typischen Grenzgänger dort um 17 Personen zurückgehen.