Seit Jahrzehnten steigen die Pendlerzahlen in der Großregion weiter an und dies war in der Summe auch in den letzten Jahren wieder der Fall. Hauptgrund hierfür war der weiterhin attraktive Arbeitsmarkt des Großherzogtum Luxemburg, während der Einpendlerstrom in das Saarland und nach Rheinland-Pfalz zurückgegangen ist. Leider ist es nicht mehr möglich, die Einpendler nach Lothringen auszuweisen. Insgesamt zählte die Großregion als europäisches Kerngebiet im Jahr 2023 knapp 274.380 Grenzgänger. Lediglich in der Schweiz sind mehr Berufspendler mit ausländischem Wohnsitz beschäftigt[1]. Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 ist der stetige Aufwärtstrend allerdings in seiner Dynamik gebremst: bis 2008 fielen die jährlichen Veränderungsraten mit rund 5 % bis 7 % wesentlich höher aus als in den Folgejahren (0,6 % bis 2,4 %).

Seit 2014 lässt sich ein von Jahr zu Jahr zunehmender Anstieg des Grenzgängeraufkommens in die Teilregionen der Großregion (ohne Lothringen) feststellen, mit Ausnahme von 2019. Aufgrund der Gesundheitskrise stiegen die Grenzgängerzahlen 2020 nur um 0,8 %, aber schon ab 2021 erreicht diese Entwicklung ihr Vorkrisenniveau und 2022 übertrifft sogar die Zahl von 2019. Im Jahr 2023 beträgt der Anstieg der Grenzgänger 2,6 %, was einem Anstieg von etwa 7.050 Personen entspricht, was weniger als 2022 ist.

[1] Im zweiten Quartal 2024 zählte die Schweiz 399.000 Grenzgänger (ca. 7,5 % der Erwerbspersonen), von denen mehr als die Hälfte aus Frankreich (58 %) und etwas weniger als ein Fünftel aus Deutschland (16 %) stammt.. Quelle: OFS – Statistiques des frontaliers (STAF) https://www.bfs.admin.ch/bfs/fr/home/statistiques/travail-remuneration/activite-professionnelle-temps-travail/population-active/frontaliers.gnpdetail.2024-0586 (04.11.2024)

Karte der Grenzgängerströme in der Großregion 2023

* Daten berechnet mit aktuellen Zahlen der BA bzw. INAMI (2023) und dem Anteil der Lothringer an den französischen Auspendlern laut dem letzten Zensus in Frankreich (2021)
** 4.610 Personen davon wohnen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: IGSS; BA; INAMI; INSEE (Schätzungen)
Hinweise: Zum 30.06.2023 zählte das Saarland insgesamt 27.956 Einpendler aus Rheinland-Pfalz; in Rheinland-Pfalz arbeiteten zum gleichen Zeitpunkt insgesamt 18.718 Einpendler aus dem Saarland (Quelle: BA). Das Einzugsgebiet des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes reicht über das Gebiet der Großregion hinaus. Das Grenzgängervolumen in der Großregion ist damit höher als die Gesamtzahl der Grenzgänger, die von einer Teilregion in eine andere pendeln.

Anzahl der Ein- bzw. Auspendler

Grenzüberschreitende Einpendler

Zum 30.06.2023 zählte das Saarland insgesamt 27.956 Einpendler aus Rheinland-Pfalz; in Rheinland-Pfalz arbeiteten zum gleichen Zeitpunkt insgesamt 18.718 Einpendler aus dem Saarland (Quelle: BA).

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Deutschland, Saarland, Rheinland-Pfalz: Bundesagentur für Arbeit (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zum 30.06.2023); Lorraine: INSEE, BA, INAMI; Luxembourg: IGSS (Actifs occupés et salariés soumis à l’assurance sociale obligatoire au 31/03/2023); Belgique, Wallonie: INAMI (Actifs ainsi que les travailleurs indépendants au 30/06/2023);

N.B.: Die grenzüberschreitenden Ein- bzw. Auspendlerströme werden von mehreren statistischen Ämtern verzeichnet. In den zwei folgenden Tabellen werden die Grenzgängerzahlen nach Wohnland und Quellen dargestellt. Die unterschiedliche Datenerhebungen erlauben leider keine vollständige Aussicht der Ströme für jeder Teilregionen und in alle Richtungen.

Grenzüberschreitende Auspendler

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: Deutschland, Saarland, Rheinland-Pfalz: Bundesagentur für Arbeit (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zum 30.06.2023); Lorraine: INSEE, BA, INAMI; Luxembourg: IGSS (Actifs occupés et salariés soumis à l’assurance sociale obligatoire au 31/03/2023); Belgique, Wallonie: INAMI (Actifs ainsi que les travailleurs indépendants au 30/06/2023);

N.B.: Die grenzüberschreitenden Ein- bzw. Auspendlerströme werden von mehreren statistischen Ämtern verzeichnet. In den zwei folgenden Tabellen werden die Grenzgängerzahlen nach Wohnland und Quellen dargestellt. Die unterschiedliche Datenerhebungen erlauben leider keine vollständige Aussicht der Ströme für jeder Teilregionen und in alle Richtungen.

Die stetige Intensivierung der grenzüberschreitenden Arbeitnehmermobilität in der Großregion ist jedoch nicht in allen Teilgebieten zu beobachten. Der allgemeine Anstieg der Grenzgängerzahlen seit 2013 um fast 30 % lässt sich insbesondere auf die Entwicklungen in Luxemburg (+40,2 % Einpendler) und der Wallonie in einem geringeren Ausmaß (+11,0 % Einpendler) zurückführen. Die deutschen Bundesländer hingegen registrieren im gleichen Zeitraum einen Rückgang der einpendelnden Arbeitnehmer, die zum Großteil aus Frankreich kommen vor allem ins Saarland (-15,9 % gegen -21,7 % in Rheinland-Pfalz).

Entwicklung der Grenzgängerbeschäftigung (Einpendler) in der Großregion

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 2013-2023

Berechnungen: IBA·OIE | Quellen: IGSS; BA; INAMI