Im Jahr 2020 überquerten 199.830 Grenzgänger täglich oder mindestens einmal pro Woche eine Grenze der Großregion, um im Großherzogtum Luxemburg zu arbeiten - das sind 2.830 Grenzgänger mehr als 2019 (+1,4%). Zur Erinnerung: zwischen 2018 und 2019 betrug der Anstieg 9.340 Grenzgänger (+5,0%). Der Anstieg zwischen 2019 und 2020 ist der geringste seit 2013 (+1.870 Personen). Zudem stammen die erfassten Zahlen vom 31. März 2020 und sind von daher noch nicht von der Corona-Pandemie beeinflusst.
Betrachtet man die Aufteilung nach Herkunftsländern, so zeigt sich, dass die stärkste Entwicklung die Grenzgänger aus Deutschland betrifft, mit 1.490 zusätzlichen Personen, einer Zunahme von 3,2%. Danach folgt Frankreich mit 920 zusätzlichen Grenzgängern (+0,9%), und anschließend Belgien (+420 Personen, d.h. +0,9%). Bezogen auf die Teilregionen der Großregion sind die größten Zuwächse in Rheinland-Pfalz mit +1.030 Beschäftigten zu verzeichnen, gefolgt von Lothringen (+820). In der Wallonie und im Saarland sind die Zuwächse etwas schwächer (+450 bzw. +520 Personen). Die in Luxemburg arbeitenden Grenzgänger aus der Großregion verteilen sich wie folgt: ca. 52% kommen aus Lothringen und jeweils 24% aus der Wallonie und den deutschen Bundesländern.
Unter den Grenzgängern, die in Luxemburg beschäftigt sind, waren die Belgier bis 1980 am zahlreichsten vertreten. 1981 lag die Anzahl der französischen Staats-angehörigen auf dem luxemburgischen Arbeitsmarkt zum ersten Mal über der der Belgier. Seitdem ist die Zahl der französischen Arbeitnehmer viel schneller gewachsen als die der belgischen und deutschen Grenzgänger. Wohingegen die Belgier bis Anfang 2010 zahlreicher waren als die Deutschen, arbeiteten zwischen 2012 und 2019 fast gleich viele Belgier und Deutsche in Luxemburg. Interessant ist es, dass im Jahr 2020 zum ersten Mal die Zahl der Arbeitnehmer aus Deutschland deutlich höher ist als die Zahl der Arbeitnehmer aus Belgien. Die Differenz beträgt in der Tat 1.080 Personen.