Entwicklung der Wirtschaftsleistung, Arbeitnehmerbeschäftigung, Arbeitnehmerentgelten und Unternehmensgewinnen in der Großregion im Vergleich
Entwicklung der Bruttowertschöpfung - Aufschwung nach der Krise
Die nominale Bruttowertschöpfung (BWS) als ein Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Leistung belief sich in der Großregion im Jahr 2011 auf 297,8 Mrd. Euro (in jeweiligen Preisen). Infolge des krisenbedingten Einbruchs kam es 2009 im zu einem Rückgang der BWS um 3,4%. Bereits ein Jahr später ging es mit der Wirtschaft wieder bergauf: Die BWS erhöhte sich im Gebiet des Kooperationsraums um 5,3%. Mit diesem Zuwachs konnte die absolute Höhe des Vorkrisenniveaus wieder erreicht und sogar überschritten werden. Dieser positive Trend setzte sich 2011 in abgeschwächter Form fort (+4,1%) bzw. in Lothringen setzte 2011 eine positive Entwicklung erst ein (+2,0%) – 2010 musste die lothringische Wirtschaft noch geringe Verluste hinnehmen (-0,5%). Für das Jahr 2012 lässt sich bisher anhand der Daten für Luxemburg und der beiden deutschen Bundesländer erkennen, dass die Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr weiter nachlassen (Luxemburg: von 6,7 auf 3,6%, in Rheinland-Pfalz: von 3,6 auf 2,4% und im Saarland: von 5,5 auf 0,7%).
Arbeitnehmerbeschäftigung wieder über Vorkrisenniveau
Im Vergleich zur wirtschaftlichen Entwicklung verläuft die Arbeitnehmerbeschäftigung relativ stabil. Im Jahr 2009 schlug sich die weltweite Rezession aber auch auf die großregionale Arbeitnehmerbeschäftigung durch. Mit einem Minus von 0,4% (-16.000 Personen) fielen die Beschäftigungsverluste jedoch deutlich geringer aus als zunächst allgemein erwartet wurde. Nach 2009 zeigte der Trend wieder nach oben; so konnte auch im Jahr 2011 ein Zuwachs von 1,1% erzielt und das absolute Niveau von 2008 wieder deutlich überschritten werden. Gegen den großregionalen Trend verläuft die Situation in Lothringen: hier gab es sowohl in 2010 als auch in 2011 weitere Arbeitsplatzverluste (-0,3 bzw. -0,8%).
Entwicklung von Arbeitnehmerentgelten und Unternehmensgewinnen im Vergleich
Die großregionale Wirtschaft erzielte im Jahr 2010 eine nominale Bruttowertschöpfung von gut 286 Mrd. Euro. Dabei entstand ein Arbeitnehmerentgelt von 164,4 Mrd. Euro und ein Unternehmensgewinn von 121,6 Mrd. Euro. Bezogen auf die Bruttowertschöpfung ergaben sich eine Lohnquote von 57,5% und eine Gewinnquote von 42,5%. Ein Jahr zuvor lagen die entsprechenden Anteile noch bei 58% bzw. 42%. Der Aufwärtstrend nach 2009 hat sich somit positiver auf die Unternehmen (+8,2%) als auf die Arbeitnehmer (Arbeitnehmerentgelte: +3,2%) ausgewirkt. Im Krisenjahr 2009 waren die Unternehmen noch wesentlich stärker getroffen: Während die Arbeitnehmerentgelte in der Großregion im Jahr 2009 immerhin um insgesamt 0,5 Prozent zulegten, schrumpften die Unternehmensgewinne um 8,4%. Die Ergebnisse für das Jahr 2010 zeigen, dass die Entwicklung im Jahr 2009 einen Sonderfall darstellt. Insgesamt bestätigt sich die Annahme, dass Kapitaleinkommen deutlich konjunktursensibler reagieren – sowohl im Falle des Auf- als auch des Abschwungs.
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