Die Grenzregionen an Binnenlandgrenzen der Europäischen Union machen 40 % des EU-Territoriums, fast 30 % der EU-Bevölkerung und etwa 2 Millionen Pendler aus, die täglich oder mindestens einmal pro Woche die Grenze überqueren. Infolge dieser hohen Zahl von Pendlern sind viele Arbeitsmärkte in Europa auf beiden Seiten einer oder mehrerer Grenzen miteinander verflochten. Dies ist in der Großregion, aber auch im Grenzgebiet Frankreich-Waadt-Genf, im Großraum Genf und in der Region Oberrhein der Fall. Andere Grenzregionen hingegen sind durch weniger Austausch zwischen benachbarten Arbeitsmärkten gekennzeichnet, bei denen auf den ersten Blick die Bedingungen für mehr Austausch gegeben zu sein scheinen. Dies ist der Fall zwischen den Niederlanden und Norddeutschland. Unabhängig von der Konfiguration ist die Beobachtung der Ströme und Dynamiken zwischen diesen besonderen Regionen eine Quelle wertvoller Informationen für das Verständnis und die Steuerung der Entwicklung dieser Gebiete.
Die neue IBA·OIE-Publikation "Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte im Herzen Europas - Arbeitsmarktbeobachtung als Grundlage politischen Handelns" stellt diese Regionen und ihre Themen in dem Sonderheft des Berichts für den Gipfel der Exekutiven der Großregion unter saarländischem Vorsitz vor. In dieser Publikation werden ebenfalls die Ergebnisse des Expertenaustausches, der während des letzten IBA·OIE-Werkstattgesprächs vom 3. Dezember 2019 in Scy-Chazelles stattfand, zusammengefasst.