NEWSLETTER - Dezember 2022

NEET-Quote in der Großregion niedriger als auf europäischer Ebene

NEET-Quote in der Großregion niedriger als auf europäischer Ebene

 

Das Konzept der NEET-Quote (Not in Employment, Education or Training) ermöglicht es, den Anteil der Jugendlichen (18-24 Jahre) zu ermitteln, die weder in Beschäftigung, noch in Schule oder Berufsausbildung sind. Dieser Indikator umgeht teilweise die Probleme der Vergleichbarkeit der Jugendarbeitslosenquote innerhalb der Großregion und ermöglicht einen realitätsnäheren Einblick in die Situation der Jugendlichen.

Im Jahr 2021 erreichte die NEET-Quote in der Großregion 8,8%. Damit lag diese Quote deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 10,8%. Der interregionale Vergleich zeigt, dass die deutschen Bundesländer Rheinland-Pfalz (7,1%) und Saarland (5,6% im Jahr 2019) die niedrigsten Werte verzeichnen. Auch in Luxemburg (8,7%) und Wallonien (9,0%) war weniger als einer von zehn Jugendlichen in einer NEET-Situation. Diese beiden Regionen weisen eine NEET-Rate auf, die dem großregionalen Durchschnitt sehr nah kommt. In Lothringen lag die NEET-Quote im Jahr 2021 bei 11,1% und damit über dem Durchschnitt des Kooperationsraums und der EU-27.

Im Jahr 2021 lag der Anteil der NEET-Jugendlichen in Lothringen und Wallonien über dem jeweiligen nationalen Durchschnitt. Darüber hinaus ergab die 2021 beobachtete Unterscheidung nach Geschlecht, dass sich 2021 mehr Männer als Frauen in einer NEET-Situation befanden. Dieser Unterschied war besonders deutlich in Lothringen, Luxemburg und Wallonien (2,0 bis 3,2 Prozentpunkte Unterschied). Umgekehrt befanden sich in Rheinland-Pfalz mehr Frauen als Männer in einer NEET-Situation (Daten von 2019).

Die Entwicklung der NEET-Quote in der Großregion (ohne Saarland) ist in den letzten zehn Jahren sehr positiv und spiegelt die allgemeine Verbesserung der Situation der Jugendlichen in der Großregion wider. So ist diese Quote zwischen 2011 und 2021 um 3,1 Prozentpunkte zurückgegangen.

 

Anlässlich des Forums Großregion, das am 24. November online stattfand, präsentierte die IBA·OIE einen Überblick über die Situation der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt in der Großregion, wobei insbesondere die NEET-Quote als Indikator für die positive Entwicklung im Kooperationsraum mit einbezogen wurde. Die vom Center for Border Studies (CBS) der Universität der Großregion organisierte Veranstaltung befasste sich mit dem Thema: "Wie engagiert sich die Jugend bei der Schaffung eines grenzüberschreitenden Raums? - Politische, wirtschaftliche und alltägliche Dimensionen". Die Konferenz wurde aus dem IUT Henry Poincaré in Longwy übertragen, das nur wenige Kilometer von der belgischen und luxemburgischen Grenze entfernt liegt.

Im Vorfeld des Vortrags der IBA·OIE veranschaulichte ein Video, in dem junge Menschen aus der Universität Lothringen zu Wort kamen, ihr Verhältnis zum grenzüberschreitenden Raum. Dabei wurden insbesondere die durch die studentische und berufliche Mobilität gebotenen Möglichkeiten, der interkulturelle Reichtum, aber auch die Sprachbarriere angesprochen. Nach dem von der IBA·OIE erstellten Panorama bot schließlich ein Gesprächsrunde mit mehreren Experten aus der Großregion die Möglichkeit, verschiedene Einblicke in die Rolle und die Praktiken der Jugendlichen im grenzüberschreitenden Raum zu geben. Die Redner waren Marie-Françoise Fronieux, Verantwortliche für internationale Beziehungen der IUT Longwy, Lukas Redemann, Koordinator des Projekts "Transform4Europe" an der Universität des Saarlandes, Yannick Boelen von der Infojeunes Arlon und Frédéric Marsal (IBA·OIE). Die Konferenz wurde von Rachid Belkacem, Wissenschaftler am Center for Border Studies, und Line Parent-Balteau, Leiterin des Centre Régional Information Jeunesse Lorraine/Plateforme transfrontalière, geleitet.

Die gesamte Konferenz ist auf Youtube unter folgendem Link zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=0aJJ7o-TUtI.