Mehr als zwei Jahre nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie ist es nun möglich, mit einem gewissen Abstand eine Bilanz der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte zu ziehen, die tatsächlich von bedeutenden Veränderungen in dem Sinne geprägt waren, dass es legitim ist, von einem "vor" und einem "nach" der Pandemie zu sprechen. Die beschleunigte Umsetzung der Telearbeit ist Teil dieser großen sozioökonomischen Veränderungen. Dies ist jedoch die einzige ernsthafte Schlussfolgerung, die man zum jetzigen Zeitpunkt ziehen kann, denn ihre Entwicklung eröffnet ein weites Feld für Studien und Überlegungen. In der Tat begründet die "Arbeit aus der Ferne" zahlreiche Umwälzungen im Management, in der Gesellschaft, in der Wirtschaft, in den Regionen, in der Umwelt, in der Architektur usw.. Sie schafft neue Bedürfnisse, neue Bestrebungen und Möglichkeiten, aber sie steht auch für Brüche und Ängste.
Darüber hinaus ist diese (R)Evolution zwar überall auf der Welt zu beobachten, doch stellen sich bestimmte Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Telearbeit in grenzüberschreitenden Regionen auf ganz besondere (und komplexere) Weise. Diese neue Ausgabe der Hefte der Großregion befasst sich daher mit mehreren Fragen, die sich in einem grenzüberschreitenden Raum wie der Großregion stellen: In welchem Umfang wurde Telearbeit während der Gesundheitskrise praktiziert ? Wie groß ist das längerfristige Potenzial für "Telearbeit" in der Großregion? Wie wurde ihre Praxis von den Arbeitnehmern in Abhängigkeit von ihrer individuellen Situation erlebt? Haben Grenzgänger daraus eine andere Zufriedenheit gezogen als Nicht-Grenzgänger? Wird die Überlastung der Verkehrsinfrastrukturen durch ihre Einführung vermeidbar sein? Gibt es Gewinner- und Verlierergebiete in der Großregion? Wie kann die Einführung der Telearbeit als Grundlage für neue Projekte im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit dienen?
Bisher ist nur die französiche Ausgabe erschienen.