Wallonie: zwischen 2019 und 2020, stärkere Zunahme der Einpendler als Auspendler
Im Jahr 2020 kamen 31.836 grenzüberschreitende Einpendler in die Wallonie, 754 mehr als 2019 (+2,4%). INAMI (Institut National d'Assurance Maladie-Invalidité) bildet die Ströme aus den Nachbarländern ab: aus Frankreich (30.602), Deutschland (680) und Luxemburg (554). Grenzgänger aus Frankreich stellen somit die überwiegende Mehrheit der eingehenden Ströme dar, d.h. mehr als 96%, und haben somit einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Anzahl der einpendelnden Grenzgänger in die Wallonie. Zwischen 2019 und 2020 haben sie um 2,3% zugenommen. Die Schwankungen in absoluten Zahlen der Grenzgänger aus anderen Ländern sind marginal, aber prozentual gesehen erreichen sie für Luxemburg im gleichen Zeitraum bis zu 27,4%. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Grenzpendler aus Deutschland um 6,8%.
Die INAMI-Daten datieren vom 30. Juni 2020, d.h. man kann davon ausgehen, dass sich die Auswirkungen des ersten Lockdowns in diesen Werten widerspiegeln. Im Vergleich zu den Vorjahren scheint die Entwicklung der Zahl der Grenzgänger, die in die Wallonie einreisen, wenig von der Gesundheitskrise beeinflusst. Als Rückblick: Die Entwicklung der Gesamtzahl der einreisenden Grenzgänger in die Wallonie ist zwischen 2017 und 2019 im Vorjahresvergleich um +1,7; +3,7 gestiegen bzw. um -0,3% zurück gegangen.
Was die ausreisenden Grenzgänger aus der Wallonie betrifft, so waren es im Jahr 2020 57.345, 657 mehr als 2019 (+1,2%). Mehr als drei Viertel der ausreisenden Ströme gehen Richtung Luxemburg (44.195), es folgen Frankreich (7.086) und Deutschland (6.094). Der höchste Anstieg in absoluten Zahlen betrifft wallonische Grenzgänger, die in Luxemburg arbeiten, +552 Grenzgängern zwischen 2019 und 2020. Prozentual gesehen ist der höchste Anstieg Richtung Deutschland zu verzeichnen (+1,3%). Gleichzeitig steigt der Strom der Grenzgänger, die in Frankreich arbeiten, nur um 0,4%. Vergleicht man die Entwicklung der Zahl der ausreisenden Grenzgänger im Vergleich zum Vorjahr, so fällt sie geringer aus als die Entwicklungen von 2017 bis 2019 (+3,0; +4,1 bzw. +2,6%).
Zwischen 2019 und 2020 ist die Entwicklung der grenzüberschreitenden Ströme in der Wallonie daher bei den eingehenden Bewegungen höher als bei den ausgehenden, was das Gegenteil des in den letzten Jahren beobachteten Trends darstellt. Die Gründe für diese Entwicklung könnten zum Teil in der Gesundheitskrise zu suchen sein.