Die Betrachtung der Karte lässt die teils gegenläufigen Bevölkerungsentwicklungen in den einzelnen Teilgebieten der Großregion auf kleinräumiger Ebene erkennen. Seit der Jahrtausendwende sind Bevölkerungszunahmen insbesondere im Einzugsbereich der wirtschaftstarken Gebiete, in der Nähe der regionalen Oberzentren, rund um die Universitätsstandorte sowie entlang der zentralen Verkehrsachsen zu beobachten.
Im Kerngebiet der Großregion sorgt vor allem die wirtschaftliche Anziehungskraft Luxemburgs für steigende Einwohnerzahlen – im Land selbst (+20,5%) wie auch in vielen angrenzenden Gebieten. Zuwächse weit über dem jeweiligen regionalen Durchschnitt erreichen hier etwa die wallonischen Arrondissements Arlon und Bastogne (+14,1% bzw. +12,6% zu +6,2% für die Wallonie insgesamt), die Beschäftigungszonen Thionville und Longwy im Norden Lothringens (+5,3% bzw. +4,9% zu +1,8% für Lothringen insgesamt) und der Großraum Trier (insbesondere die Stadt Trier sowie Trier-Saarburg mit +5,8% bzw. +4,1%). Hinter Mainz (+9,7%) und Landau in der Pfalz (+7,7%) erreicht die Stadt Trier damit im Landesvergleich (-0,8%) ein überdurchschnittliches Ergebnis.
Der saarländische Landkreis Merzig-Wadern im Dreiländereck zwischen Luxemburg, Frankreich und Deutschland weist zwar eine negative Gesamtbilanz (-1,2%) aus, entwickelte sich aber dennoch deutlich günstiger als das Saarland insgesamt (-5,4%). Das größte Plus machte allerdings der luxemburgische Kanton Vianden im landschaftlich attraktiven Norden des Landes, der seit dem Jahr 2000 ein Bevölkerungswachstum von beinahe 62% erzielte.
Starke Bevölkerungsrückgänge verzeichnen hingegen Teile der Westpfalz (insbesondere Pirmasens und Kusel mit -12,6% bzw. -9,3%), Birkenfeld im Hunsrück (-8,5%) und der saarländische Landkreis Neunkirchen (-7,9%). Auch das übrige Saarland sowie Gebiete am Mittelrhein, in der Eifel und in Teilen Lothringens (Neufchâteau, Bar-Le-Duc und Forbach) weisen Verluste auf, allerdings nicht ganz so stark ausgeprägt. In der Wallonie sind die Einwohnerzahlen in allen Arrondissements durchgängig gestiegen, wobei der Zuwachs in Charleroi – der größten Stadt der Großregion – mit einem nur mäßigen Plus von 1,8% weit unter dem Durchschnitt der belgischen Region (+6,2%) verblieb.
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