Neue IGSS-Grenzgängerzahlen: Dynamik nach Luxemburg im Vergleich zum Vorjahr halbiert

Zum 31.03.2013 sind 158.758 Grenzgänger aus Belgien, Deutschland und Frankreich nach Luxemburg eingependelt. Das ist mit circa 2.000 Personen ein vergleichsweise schwacher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Betrachtet man die letzten 10 Jahre, gibt es heute jedoch über 50% mehr Grenzgänger nach Luxemburg als noch 2003. Bis 2008 stieg die Zuwachsrate der Einpendler nach Luxemburg stetig an. Auch im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise wurde der stetige Aufwärtstrend an Einpendlern nicht gestoppt, jedoch in seiner Dynamik gebremst: Die Zuwachsraten lagen 2009 und 2010 deutlich niedriger aus als in den Jahren zuvor. Im Folgejahr fiel der Zuwachs mit +3,1% zwar wieder etwas kräftiger aus, blieb aber weiterhin noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt und konnte 2012 (+2,4%) auch nicht gehalten werden. Zum Jahr 2013 halbierte sich die Zuwachsrate sogar auf nur noch 1,2%. Prognosen zur Beschäftigungsentwicklung in Luxemburg, nach denen eine erneute, hauptsächlich von Grenzgängern getragene Dynamik erst ab 2015 zu erwarten ist, scheinen sich zu bestätigen.[1]

Aus dem lothringischen Département Moselle pendelten 2013 über 53.000 Personen zum arbeiten nach Luxemburg. Dies bedeutet ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,3% - die höchste Wachstumsrate seit 2008. Das Département Moselle stellt damit 33,5% aller Einpendler nach Luxemburg und bleibt das wichtigste Herkunftsgebiet grenzüberschreitend Arbeitnehmer im Großherzogtum.

Mit 29.495 Personen stellte Rheinland-Pfalz im Jahr 2013 18,6% aller grenzüberschreitenden Arbeitnehmer in Luxemburg. Davon kamen 98% aus der Region Trier, die mit 28.895 Personen somit erstmals ein wichtigeres Einzugsgebiet als die wallonische Province de Luxembourg (18,2% mit 28.845 Personen) darstellt. So verzeichnete der Einpendlerstrom aus der Region Trier einen Zuwachs von 4,3%, während der Strom aus der Province de Luxembourg nur um 1,2% zulegte was die Wachstumstendenzen seit 2005 bestätigt (Anstieg seit 2005: Region Trier um 63,5%; Province de Luxembourg um 23,1%).

Das größere Gewicht der deutschen Einpendler an der Grenzgängerbeschäftigung kann auf die Arbeitsmarktreformen in Deutschland und auf die Entwicklung deutscher Unternehmen im Großherzogtum, insbesondere in der Bauwirtschaft, zurückgeführt werden. Im Saarland ist sogar ein noch stärkerer Anstieg der Grenzgängerströme zu beobachten als in Rheinland-Pfalz bzw. der Region Trier: Seit 2005 hat sich die Zahl der saarländischen Pendler nach Luxemburg von 4.249 auf über 8.140 Personen beinahe verdoppelt. Im Vorjahresvergleich fiel der Zuwachs (+204 Personen bzw. 2,6%) allerdings relativ gering aus.

Über 70% der belgischen Einpendler nach Luxemburg wohnten im Jahr 2013 in der wallonischen Province de Luxembourg. So überquerten zum 31.03.2013 insgesamt 28.845 Arbeitnehmer aus der Province de Luxembourg auf dem Weg zu ihrer Arbeit die luxemburgische Grenze. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Anstieg um 1,2% - deutlich weniger als noch im Jahr 2012, in dem beinahe wieder die Dynamik der Vorkrisenjahre erreicht wurde (2012: Zuwachsrate von 4,4%). Die Wachstumsrate der DG Belgien für 2013 blieb hingegen auf etwa dem gleichen Niveau wie 2012 (2012: 4,1%; 2013: 4,2%), so dass zum 31.03.2013 rund 3.500 Arbeitnehmer aus der DG Belgien nach Luxemburg pendelten.

Weiterführende Informationen


[1]Vgl. STATEC: Note de conjoncture, Nr. 1-13, S. 115.